Dass sich im Rahmen der Digitalisierung nicht nur Chancen, sondern auch Risiken ergeben, erscheint angesichts der aktuellen Entwicklungen im Cyber-Raum nicht überraschend. Angelehnt an unsere aktuelle Webinar-Reihe „Digitalisierung im Notarbüro“ verweisen wir heute auf den Lagebericht der Bundesanstalt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Welche Risiken gemeint sind und welche Bedeutung diese für die Notarbüros haben, erklärt der nachfolgende Artikel.
Lagebericht 2023 der Bundesanstalt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Laut Lagebericht 2023 des BSI war die Gefährdungslage im Cyber-Raum so hoch wie nie. Im Berichtszeitraum von Juni 2022 bis Juni 2023 sei die Lage angespannt bis kritisch, teils besorgniserregend. Durch die anhaltende Digitalisierung und zunehmende Vernetzung in sämtlichen Bereichen – ob in Gesellschaft, Wirtschaft oder Staat – würden die teils schon bestehenden Angriffsflächen nochmals größer. Insbesondere bei Software-Produkten, also Computerprogrammen oder Handy-Apps, sei die Bedrohungslage gewachsen. Dort registriere das BSI immer mehr Schwachstellen, entsprechend nehme auch der potenzielle Schaden zu. Diese Sicherheitslücken seien oft das erste Einfallstor für Cyberkriminelle, um Netzwerke mit Schadsoftware zu infiltrieren. Der Bericht setzt sich auch mit den kriminellen Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz (KI) auseinander.
ABER: Die größte Bedrohung ist und bleibt Ransomware.
Hier beobachtet das BSI mittlerweile eine Verlagerung der Attacken auch auf kleine und mittlere Unternehmen. Staatliche Institutionen und Kommunen würden häufiger zur Zielscheibe, oft mit unmittelbaren Auswirkungen auf die Bürger.
Dies kann auf Notarstellen übertragen werden. Hier bedarf es für Mitarbeiter eine besondere Sensibilisierung und für die Notarbüros eine ausgeprägte Cyber-Resilienz. Der Begriff Cyber-Resilienz meint Robustheit in Krisenlagen in dem Sinne, dass zu jeder Zeit eine gewisse IT-Grundfunktionalität gewährleistet ist. Man versteht darunter die Fähigkeit eines Unternehmens, sich an Cyber-Bedrohungen anzupassen, ohne die Integrität, den Zweck und die Kontinuität des Unternehmens zu beeinträchtigen. Das Notarbüro muss über ein Konzept verfügen, dass Kontinuität der Tätigkeit, Datensystemsicherheit und organisatorische Ausfallsicherheit vereint. Wenn man sich bewusst macht, was bei einer Amtsübergabe alles berücksichtigt werden muss oder welche Anforderungen durch das Elektronische Urkundenverzeichnis und den dazu umzusetzenden Verhaltensregeln an den Verantwortlichen bereits gestellt werden, so spielt diese Resilienz in jedem Büro seit Jahren eine wichtige Rolle.
Die GNotDS begleitet Sie bei der Erstellung und der Umsetzung eines passenden Konzepts.
Den vollständigen Lagebericht können Sie hier auf der Seite des BSI einsehen.