Eine angemessene EDV-Sicherheit, ein funktionierendes Backup-Management und ausgearbeitete Notfallpläne sind im Notarbüro von elementarer Bedeutung. Aufgrund diverser Cyberattacken auf Notarbüros und Landkreisverwaltungen haben sich diese technisch-organisatorischen Maßnahmen (TOMs) bereits mehrfach bewährt. Hätten Sie aber gedacht, dass diese Maßnahmen auch Leben retten können? Ein Vorfall der besonderen Art ereignete sich im Schweizer Kanton Zug auf einem Bauernhof. Das außergewöhnliche Angriffsziel war ein Melkroboter, der – angeschlossen an das Computersystem des Landwirts – durch die Cyberkriminellen lahmgelegt und verschlüsselt wurde und somit keine Daten mehr vom Computer empfangen konnte. Zur Entschlüsselung des Systems forderten die Angreifer ein Lösegeld i.H.v. 10.000 Schweizer Franken (ca. 10.700 EUR), das der Landwirt nicht zu zahlen bereit war.
Dem Landwirt fehlten durch die Verschlüsselung wichtige Informationen zu einer seiner trächtigen Kühe, die daraufhin ihr Leben verlor. Da der Landwirt nicht mehr auf ihre im System gespeicherten Daten zugreifen konnte, war es ihm entgangen, dass die Kuh ein inzwischen totes Kalb in sich trug. Es kam schließlich zu Komplikationen, in deren Folge auch die Kuh nicht mehr gerettet werden konnte und eingeschläfert werden musste.
An diesem tragischen Beispiel zeigt sich, wie wichtig ein vorhandenes Backup-Management, EDV-Sicherheit und ausgearbeitete Notfallpläne sind. Mit einem vorhandenen Backup hätte das System des Landwirtes schnell wieder neu aufgesetzt und das tödliche Unglück verhindert werden können.